Halli-hallo!
Das wohl spannendste seit dem letzten Blog-Eintrag (nicht mal eine Woche :-O) war ein Ausflug nach Guanajuato, einer der legendären Silberstäde im Mittleren Norden, zweieinhalb Stunden von Querétaro entfernt. Bekannt ist die Stadt auch als Studentenstadt, kein Wunder da Studenten ein Sechstel der Bevölkerungszahl ausmachen (geschätzte 25.000 von den insgesamt 150.000 Bewohnern).
Freitag Früh ging's los, und als erstes "Highlight" auf unserem Ausflug schauten wir uns eine der Silberminen an, die Mine De Valenciana. 250 Jahre lang wurde in dieser Mine 20 % des Silbers der gesamten Welt produziert. Nach der mexikanischen Revolution wurde sie geschlossen und die arbeitenden einheimischen Sklaven freigelassen (14 Stunden harte Arbeit pro Tag, und eine Lebenserwartung von max. 10 Jahren nach ihrem ersten Tag in der Mine, plus die drei vier Arbeiter die pro Tag bei Einstürzen oder Unfällen ums Leben kamen... kein schönes Leben!).
Vor ein paar Jahren wurde sie wieder eröffnet, und es werden nachwievor Silber, Gold, Nickel, und Blei abgebaut. In die Mine selbst darf man aus Sicherheitsgründen leider nicht, aber ein Fremdenführer zeigte uns das Gelände, und mit bunten Helmen beschützt, darf man auch 60 Meter bis zum tatsächlichen Eingang der Mine ins Erdreich klettern. Leider nicht so besonders spektakulär, sondern eher so als würde man in den Schlossberg in Graz spazieren ;-)
Danach ging's weiter zum Mumienmuseum, wo über einhundert mumifizierte Menschen gezeigt werden. Die Mexikaner haben schon eine krasse Einstellung zum Tod... Mal eben so aus Platzmangel einen Friedhof ausgehoben, ein paar Leichen entdeckt, die noch net verwest, aber dafür mumifiziert waren ("Schuld" daran ist der lehmhaltige Boden, der Leichnahme schon oft nach nur fünf Jahren mumifiziert), und die besonders schönen Exemplare in ein Museum gesteckt. War schon etwas gruselig, von Fötussen (2 cm groß, aus dem Bauch einer Frau, die sich umgebracht hat, da sie schwanger war und net verheiratet) über Babies (kleinste Mumie der Welt!) bis hin zu Ertrunkenen bzw. Erstochenen, da gab's alles zu sehen. CREEPY!!!
Kleinste Mumie der Welt
Nach diesem einmaligen Spektakel machten wir uns noch auf in die Stadt für ein bisschen Sightseeing, und mit der Funicular (Schrägseilbahn) auf einen Aussichtsberg zum El Pipla Monument.
Teatro Juarez
Kathedrale am Plaza de la Paz
Callejon del Beso, die engste Gasse der Stadt
Einem Volksmärchen zufolge wohnte hier einst ein Liebespärchen, die Eltern des Mädchens waren gegen diese Liebschaft, der Lover mietete sich in die Wohnung direkt gegenüber des Mädls ein, und heimlich in der Nacht tauschten sie heiße Küsse, jaja...
Panoramablick auf Guanajuato
Ein weiteres Special gibt es noch in der Silberstadt: der ganze Verkehr in der Stadt ist nur in ost-west Richtung erlaubt. Wer in die andere Richtung möchte, muss einen der vielen Tunnel benutzen, quasi das halbe Straßensystem läuft somit unter der Erde, inklusive Fußgängern, Parkplätzen, und Bushaltestellen.
Zurück von unserem Ausflug kämpften wir mal wieder mit einem wohlbekannten Problem: kein Internet. Also verbrachten wir alle in letzter Zeit wieder relativ viel Zeit an der Uni, haha.
Das war's mal wieder von mir, bis bald :-)
Hasta luego!Alice :-*
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