Weiter geht's mit unserer Reise für ein paar Tage nach Belize, und danach Guatemala.
Belize ist ein Staat in Zentralamerika, südlich von México, und das einzige Land Mittelamerikas ohne Zugang zum Pazifik. Seit 1981 ist das Land unabhängig, Staatsoberhaupt ist aber noch immer die Queen, und die Landessprache ist Englisch, weitere Sprachen sind Kreol und Garifuna (Pirateneinfluss!). Auf nur 23.000 km² leben in etwa 300.000 Menschen. Zum Vergleich: Österreich ist 3,5 mal so groß, und hat den einen oder anderen Einwohner mehr ;-)
(c) Lonely Planet
Mit einer "Fähre" fuhren wir von Chetumal (México) nach San Pedro, tranken dort unser erstes belizianisches Bier, und da uns nicht mitgeteilt wurde dass wir früher losfahren, standen wir mal am Hafen in San Pedro, und unser Boot inkl. Gepäck war verschwunden. Gott sei Dank redet in diesem Land jeder Englisch, und so konnten wir denen gleich mal erklären dass das Boot doch bitte zurückkommen solle. Und kurze Zeit später tauchten auch noch zwei weiter Leute auf, die ebenfalls nichts von der frühen Abfahrt wussten, ging also nicht nur uns so! Das Boot tauchte auf, und - special treatment - durften wir am Deck sitzen, anstatt in der dunklen Kabine hocken zu müssen.
Auf Caye Caulker angekommen, spazierten wir mal auf der Insel rum, um die letzten Minuten vorm Sonnenuntergang auszunutzen. Geht die Sonne nämlich erst mal unter, is auf der Insel NICHTS mehr los. Es war wohlgemerkt ein Freitag, ein paar Leute saßen gemütlich zusammen, aber keine Discos oder Partys, nur gemütliches Chillen :-)
Von daher auch das Motto der Insel:
Keine Schuhe, kein Leiberl - kein Problem!
Kein Geld - großes Problem!
Achtung!
Wir waren schon etwas hoffnungslos, da ab 18 Uhr alles geschlossen war, und wir wollten am nächsten Tag UNBEDINGT tauchen gehen! Gott sei Dank fanden wir noch "den kleinsten Tauchshop der Welt", wo wir auch einen Tauchgang buchten:
Scuba Sensation! Sehr zu empfehlen, wirklich nette Leute, war ein super duper Tauchgang! :)
Auf unserem Tauchgang machten wir einen Stopp beim Shark Ray Alley, und wie der Name vermuten lässt, gibt es dort haufenweise Haie! Und mitten in diese Haie ging es auch zum Schnorcheln rein. Gott sei Dank sind sie "nur" eineinhalb Meter in etwa groß, aber schon faszinierend diese Tiere!!! :-)
Nach diesem Tauchausflug nahmen wir den Bus weiter nach San Ignacio, wo wir einen Tag zum Tuben einplanten. Beim Tubin gondelt man mit einem LKW-Schlauch artigen Fortbewegungsmittel einen Fluss hinab, gesteuert oder "gekreiselt" von Wasserströmungen und kleinen Strudeln. Gemütlicher Wasserspaß :-)
Nach nur wenigen Tagen im Mini-Land Belize ging es weiter zum westlichen Nachbarn, nach
Guatemala. Neben Belize im Osten und México im Norden grenzt Guatemala im Südosten an Honduras, im Süden an El Salvador, und hat zwei Küsten, im Osten einen schmalen Zugang zum Golf von Honduras, und im Südwesten der Pazifik.
Mit 110.000 km² ist das Land in etwa so groß wie Österreich und Belize zusammen. In Guatemala leben knappe 13 Millionen Menschen, die Amtssprache ist Spanisch. Weitere 7 Sprachen sind anerkannt, die meisten haben einen Einfluss der Maya-Kulturen, und am verbreitesten ist die Quiché-Sprache (K'iche) mit über 2 Millionen Sprechern.
Seit 1960 herrschte in Guatemala ein Bürgerkrieg, der erst 1996 (!!!) mit der Unterzeichnung eines Friedensvertrages formell für beendet erklärt wurde. Ganze Landstriche wurden zeitweise flächendeckend bombardiert und die Bekämpfung der indigenen Bevölkerung durch die Diktatur von General Rios Montt bekam Züge eines Genozids... Schon arg dass der Krieg gegen die Ureinwohner so ewig lange ein Thema dort war!
Noch heute zählt
Guatemala nicht zu den sichersten Städten der Welt, aber das waren wir ohnehin schon von México gewohnt. Keine nächtlichen Spaziergänge, keine abenteurlichen alleinigen Ausflüge, und keine Kinder fotografieren oder hochheben, und wir sollten das alles gut überstehen. Ja, vom Kinder hochheben wird einem wirklich ausdrücklich abgeraten, ein Asiat hat dies mal gemacht, das Kind hat bitterlich geweint und er wollte es hochheben um es zu trösten, aber vor allem die weibliche Bevölkerung Guatemalas hat Angst dass Ausländer ihnen ihre Kinder stehlen, weshalb die Geschichte für den Asiaten nicht sehr gut ausgegangen ist... Auch von Fotos wird von daher abgeraten...
(c) Lonely Planet
Well well, nach genügend "Geschichte" nun unsere Ausflüge. Als erstes statteten wir Flores einen Besuch ab, einer 20.000-Einwohner-Stadt, die auf der Insel San Andrés liegt. Wegen seiner zentralen Lage und der guten Verkehrsanbindungen ist Flores ein beliebter Ausgangspunkt für Touren in Petén, insbesondere für Ausflüge zu den zahlreichen Maya-Ruinen. Und genau eine solche haben wir gemacht, nämlich zu einer der am besten erforschten Maya-Stätten:
Tikal. Auf einer Fläche von 65000 Quadratkilometern gibt es dort in etwa 3000 Gebäude, die wir uns natürlich nicht alle anschauten. Das Zentrum Tikals bildet der sogenannte Große Platz, der von zwei Tempelm eingerahmt wird.
Um halb 5 Uhr in der Früh ging es los, weil uns gesagt wurde dass es in der Früh dort am schönsten sein sollte, weil die Tiere (Affen & Pumas) noch rumlaufen. Leider haben wir davon nichts gesehen, und auch sonst nicht viel, da alles trüb und nebelig war. Gott sei Dank wurde es im Laufe des Tages schöner, und als wir dann am Großen Platz ankamen (nach 3 Stunden Wanderung vorbei an allen möglichen Tempeln...), hatten wir einen strahlend sonnigen Tag!
Großer Platz
Da wir auch schon am Nachmittag wieder zurück in Flores waren, beschlossen wir, gleich einen Bus weiter in Richtung Süden zu nehmen. Überzeugt wurde uns mitgeteilt, dass die Busse natürlich bis Cóban fahren würden. Sobald es dunkel wird gibt es aber auch in diesem Land nichts mehr, weshalb wir in Sayache am halben Weg strandeten. Wir suchten uns ein Motel und verbrachten dort gezwungenermaßen eine Nacht, um am nächsten Tag frühmorgens weiter nach Cóban zu fahren. Von dort buchten wir uns dann eine Tour nach
Semuc Champey, ein natürliches Wasserreservat, das aus vielen türkisgrünen Wasserbecken von einem bis drei Meter Tiefe besteht. Diese Stufen schwammen und sprangen und rutschten wir entlang, und schließlich machten wir einen Spaziergang hoch auf einen Berg hinauf zu einem Aussichtspunkt.
Auf diesem Ausflug lernten wir ein älteres Ami-Ehepaar kennen, beide pensioniert, haben all ihr Hab und Gut verkauft, sind auf ihr Hausboot gezogen, das in Puerto Vallarta steht, und reisen jetz mit ihrem Auto durch Mittelamerika. Diese luden uns ein mit ihnen im Auto nach Antigua mitzufahren, und dort verbrachten wir auch zwei Tage mit ihnen in der Villa eines Freundes. Leider spielte das Wetter nicht mit und wir hatten fast nur mehr Regen, nichtsdestotrotz ist Antigua eine absolut empfehlenswerte Stadt, umrandet von Vulkanen, malerisch schön!
Unser Garten mit Agua, einem Vulkan, im Hintergrund
Tee und Kaminfeuer. So lässt sich's leben!
Nach Antigua ging es weiter nach Panajachel and den
Lago de Atitlán (Atitlán-See), der ebenfalls von Vulkanen umgeben ist. Der See selbst liegt in einem Krater, der durch die Explosion eines sehr großen Vulkans entstand. Da es keinen natürlichen Abfluss gab, ist din diesem Krater dann der See entstanden. Da es noch immer regnete und keine Besserung in Sicht war, beschlossen wir uns nach México weiterzufahren, und wie ursprünglich geplant noch ein zwei Tage in Chiapas zu verbringen. Dies haben wir auch getan, und im Bus nach San Cristóbal de las Casas haben wir am Grenzübergang dann unser Ami-Pärchen wiedergetroffen. Und in San Cristobal gleich nochmal. Die Welt ist halt klein ;-)
Mehr zu den letzten Tagen México im nächsten Eintrag!
Hasta luego!
Alice :-*